Die Beteiligung an Einsparungen kann Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte langfristig motivieren, Klimaschutzprojekte durchzuführen. Bei der Ausgestaltung sollten einige Dinge beachtet werden, die ein Anreizmodell erfolgreich machen:
- hohe Motivation
- hohe Überschaubarkeit
- einfache Handhabung
- Reinvestition in Energiesparmaßnahmen
Allgemeine Erfolgsfaktoren
Eine aktive Ansprache und gute Kontakte zu den beteiligten Schulen sind der erste Schritt. Dies kann zu Projektbeginn mit einem Anschreiben an alle Schulen verbunden mit einer Einladung zu einer Auftaktveranstaltung erfolgen. An der Auftaktveranstaltung sollten Schulleitung, Lehrkräfte, Hausmeisterin und Hausmeister teilnehmen. Hilfreich ist es, wenn die Verwaltungsspitze die Veranstaltung unterstützt, also beispielsweise die Verwaltungsspitze einlädt und ein Vertreter oder eine Vertreterin derselben die Teilnehmenden begrüßt. Bei der Auftaktveranstaltung werden Projekt und Projektzuständige vorgestellt und das weitere Vorgehen erläutert.
Sinnvoll ist, dass die Teilnahme der Schulen auf Freiwilligkeit beruht. Zum einen haben die Schulen unterschiedliche Interessensschwerpunkte und nicht jede Schule lässt sich zu Energiesparprojekten motivieren. Zum anderen gibt es immer liegenschaftsspezifische Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen. Nimmt die Hälfte der möglichen Schulen teil, ist das ein großer Erfolg.
Es empfiehlt sich, dass die Schulen mit dem Schulträger eine Vereinbarung in Form eines schriftlichen Vertrages eingehen. Dies gibt dem Projekt einen offiziellen Charakter. Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang, dass die Teilnahme am Anreizmodell durch einen Beschluss der Gesamtlehrerkonferenz unterstützt wird. Inhalte sollten sein:
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Absichtserklärung zum sparsamen Umgang mit Energie
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Angaben zu Referenz-/Basiswerten (bei verbrauchsabhängigen Modellen)
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Hinweise zur Ermittlung der Energieverbräuche, Kosteneinsparungen oder Aktivitäten
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mögliche Gewinne für die Schule/Verteilungsschlüssel
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Auszahlungsmodus
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Laufzeit des Projektes
Hilfreich zur Motivation weiterer Schulen hat sich die persönliche Ansprache von Lehrerkräften, Schulleitung, Hausmeisterinnen und Hausmeistern erwiesen. Dies erfordert gute Kontakte zu den Schulen. Diese erreichen Sie oft erst durch langfristige Tätigkeit des Energiebeauftragten und eine regelmäßige Präsenz in den Schulen (zum Beispiel bei der sonstigen Arbeit des Energiebeauftragten). Auch eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit zum Energiesparprojekt, zum Beispiel über die lokale Presse oder das jährliche Anschreiben aller Schulen mit Informationen zum Projekt, kann weitere Schulen zur Teilnahme motivieren.
Ausgestaltung von Prämiensystemen
Häufig bestimmen nicht allein die Höhe bzw. der Anteil der Prämie das Engagement der Schule, sondern auch andere Faktoren wie eine zeitnahe Prämienauszahlung. Als sinnvoll hat sich eine Berichtspflicht der Schulen über ihre Aktivitäten als Voraussetzung für die Prämienauszahlung erwiesen. So weiß man, welche Schulen wirklich aktiv sind und es entsteht gleichzeitig eine Sammlung von Projektideen, die auch an andere Schulen weitergegeben werden kann. Ein zusätzlicher Anreiz besteht darin, auch Schulen, die keine Einsparungen erzielen konnten, einen kleinen symbolischen Betrag (zum Beispiel 50 oder 100 Euro) für die Teilnahme am Projekt zukommen zu lassen.
Prämiensysteme müssen durch genaue Festlegungen ausgestaltet sein. Eine sehr wichtige Rolle für die Motivation der teilnehmenden Schulen spielt die Transparenz, wie beispielsweise Prämien ermittelt und ausgeschüttet werden. Insgesamt sollte der Eindruck eines gerechten Verfahrens entstehen. Das heißt aber nicht, dass unbedingt mit jeder Kommastelle gerechnet wird. Prämien exakt zu berechnen, verursacht einen recht hohen Aufwand. Strategie und Pragmatismus sind hier durchaus angebracht. Stellen Sie dabei den Arbeitsaufwand für die Einsparberechnungen immer dem Nutzen gegen.