Da die genaue Berechnung des Verbrauchs häufig schwierig ist, auf dessen Grundlage bei vielen Prämiensystemen Prämien ermittelt werden, hat sich das pädagogische Prämienmodell entwickelt. Hier zählen die Projektaktivität der Schule und der pädagogische Nutzen, der sich daraus ergibt.
Problematik bei Prämiensystemen: genaue Verbrauchsmessungen
Budget- und Prämienmodelle basieren auf Energieverbräuchen. Wenn ein Energiecontrolling fehlt oder erst aufgebaut wird, lassen sich diese Modelle schwer umsetzen. Bei langjährigen Prämienmodellen ergeben sich oft Verbrauchsänderungen durch bauliche und organisatorische Änderungen. Hier müsste man die Basiswerte eigentlich anpassen. Aufgrund dessen zahlen Schulträger auch Prämien, die teils nichts gerechtfertigt sind. So können engagierte Schulen zum Teil leer ausgehen. Andere Schulen, die sich kaum für Energiesparprojekten engagieren, können unrealistisch hohe Auszahlungen erzielen.
Vorteile des pädagogischen Prämienmodells
Beim pädagogischen Prämiensystem wird nicht die absolute Höhe der Einsparung zur Prämienermittlung herangezogen, sondern die Projektaktivität in den Schulen. Mit Hilfe eines Fragebogens werden Maßnahmen und Aktionen in den Schulen in Form einer Punktevergabe festgehalten. Die Punkte werden am Ende des Schuljahres mittels eines Schlüssels (relativ zu den Schülerzahlen einer Schule) in eine Prämienzahlung umgerechnet. Ein Projektbericht, den die Schule erstellt, ergänzt den Fragebogen.
Ein wichtiger Vorteil: Die Verwaltung wird von aufwändiger Rechenarbeit befreit. Zwar soll bei den Schulgebäuden nicht auf ein Energiecontrolling verzichtet werden, denn das Controlling allein kann schon zu Einsparungen führen. Jedoch entfällt die aufwändige Berechnung des Nutzeranteils an den Energieeinsparungen inklusive dem Herausrechnen von baulichen Änderungen oder Nutzungsänderungen.
Die Erfahrungen mit Energiesparprojekten an Schulen zeigen, dass gerade der pädagogische Effekt sehr groß ist. An aktiven Schulen ist zu beobachten, dass sich energieeffiziente Verhaltensweisen auch auf die Haushalte auswirken. Die dadurch erzielten Einsparungen lassen sich kaum abschätzen, sollten aber in der Klimaschutzpolitik gefördert werden. Diese pädagogischen Maßnahmen bewirken mehr als einmalige Korrekturen bei der Heizungsregelung, die bei einigen Schulen zu hohen Einsparungen und hohen Prämien führen – aber keine weiteren pädagogischen Effekte bewirken.