Das Energiespar-Team (kurz: E-Team) ist das wichtigste Element im Energiesparprojekt. Dieses Team soll den Kristallisationspunkt für alle Aktionen darstellen und als Ansprechpartner für weitere interessierte Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler dienen. Zudem kann im E-Team das praktische Lernen optimal verwirklicht werden.
Um eine möglichst erfolgreiche Arbeit zu garantieren, setzt sich das E-Team idealerweise zusammen aus:
- 2 bis 3 Lehrerinnen und Lehrern
- interessierten Schülerinnen und Schülern
- der Hausmeisterin oder dem Hausmeister
- der Schulleitung (gelegentlich)
Verteilung der Rollen und Arbeitsweise
Die Lehrkräfte betreuen das E-Team, agieren als Moderator und koordinieren die Arbeiten in den verschiedenen Phasen. Sie binden die Schülerinnen und Schüler je nach Alter in die verschiedenen Phasen der E-Team-Arbeit ein. In den oberen Jahrgängen können sie praktisch an allen Phasen teilnehmen und sollten auch wegen der intendierten pädagogischen Effekte einen großen Teil der Arbeiten selbst mit Hilfe der Lehrer und Hausmeister leisten.
Die Teilnahme des Hausmeisters oder der Hausmeisterin ist sehr wichtig. Er bzw. sie hat mit fast allen energierelevanten Fragen im Schulgebäude laufend Kontakt und kennt sich somit sehr gut aus. Zudem betreffen die viele Aktionen diesen Arbeitsbereich.
Die zumindest zeitweise Einbindung der Schulleitung ist erforderlich, um einerseits Verständnis und Unterstützung von höchster Ebene zu erlangen, andererseits um möglichen Widerständen und Problemen frühzeitig entgegentreten zu können.
Es sind verschiedene organisatorische Lösungen für die E-Teams denkbar. Es sollte aber auf jeden Fall ein Haupt-E-Team geben, wenn sich mehrere Teams zu verschiedenen Themen oder für verschiedene Altersstufen als sinnvoll herausstellen. Ob die Arbeit im Unterricht (z. B. im Technikunterricht), als AG, als Kombination davon oder auf andere Art stattfindet, bleibt den E-Teams selbst überlassen. Hier haben sie größtmögliche Freiheit, um die Situation an der Schule optimal zu berücksichtigen.
Informieren
Zu Beginn sollte das E-Team über die Ziele des Projekts aufklären. Die Lehrerinnen und Lehrer informieren ihre Klassen, die Klassensprecherinnen und –sprecher erfahren in der Schülerverwaltung vom Projekt. Oder das Team weist per Plakaten auf dem Schwarzen Brett oder einer eigenen Infowand und Rundschreiben auf das Projekt hin. Ein Artikel in der Schülerzeitung ist eine weitere Möglichkeit, um die Werbetrommel zu rühren.
Untersuchen
Wo sind überhaupt mögliche und sinnvolle Ansatzpunkte zum Energiesparen? Jeder Schulnutzer hat bestimmt einige Schwachstellen des Gebäudes im Hinterkopf, an denen sich ansetzen lässt: In manchen Klassen brennt vielleicht das Licht, obwohl es hell genug ist. Oder Flure sind stark geheizt, in denen sich nur selten jemand aufhält. Darüber hinaus gibt es aber sicher viele weitere Möglichkeiten, die auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich sind. Eine umfassende Übersicht erhalten Sie, wenn Sie sich auf einen Rundgang durch Ihre Schule begeben. Untersuchen Sie den Heizungskeller, Flure, Klassen- und Fachräume, die Turnhalle und Räume mit Sonderfunktionen. Wo sind „Energielecks“ und wo können Aktionen zur Bewusstseinsbildung ansetzen? Vor allem in diesen Punkten können unabhängige Experten, zum Beispiel ein Vertreter bzw. Beauftragter der Stadtverwaltung oder ein Energieberater, ihre Erfahrungen einbringen.
Planen und Umsetzen
Bevor gehandelt wird, überdenken Sie die Ergebnisse des Rundgangs noch einmal in Ruhe. Überstürzte Aktionen, womöglich ein heimliches Manipulieren an der Heizung, gefährden die Akzeptanz des Projekts. Informieren Sie die restlichen Schulnutzer erneut, diesmal fachlich zum Beispiel über Themen wie Klimaschutz, Energieverbrauch und Sparmaßnahmen. Machen Sie die Vorgehensweise des Energiespar-Teams transparent! Regelmäßige E-Team-Sitzungen dienen dieser Planungsphase.
Zudem kann das E-Team öffentlichkeitswirksame Aktionen wie einen Stromspartag oder eine Stromsparwoche, eine Ausstellung oder sogar einen Energiesparwettbewerb planen und anschließend in die Tat umsetzen. Wichtig ist auch, dass die Lehrkräfte das Energiesparprojekt aktiv im Unterricht begleiten. Im KlimaNet finden Sie dazu Unterrichtsmaterial, pädagogische Aktionen, Experimente und Exkursionsziele.
Das Energiespar-Team sollte vor allem anfangs darauf achten, dass es zum richtigen Verhalten motiviert, aber nicht nötigt oder „nervt“. Problematisch sind Aktionen, bei denen die anderen Schulnutzer den Eindruck haben, ihnen wird ein Verzicht aufgezwungen. Bei Energiesparprojekten gilt immer: „Niemand soll frieren oder im Dunkeln sitzen!“
Kontrollieren und Darstellen
Schon während der ersten Aktionen sollte das Energiespar-Team Rückmeldungen einholen. Einerseits sollte das Team erheben, ob das Vorgehen bei den anderen Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern ankommt. Andererseits interessiert es, ob es tatsächlich – vor allem auf längere Sicht – zu Einsparungen kommt. Zu Beginn sollten Sie nicht mit drastischen Verbrauchssenkungen rechnen. Trotzdem ist ein Überblick über die Verbräuche wichtig, um mittel- und langfristig Tendenzen zu erkennen. Mancher Schulträger verlangt auch eine Dokumentation, wenn er das Projekt finanziell unterstützt. Diese sollte Sie aber auch aus eigenem Interesse anlegen. Denn auch hier gilt: „Tue Gutes und rede darüber!“.
Für die allgemeine Akzeptanz des Energiesparprojekts ist es wichtig, Vorgehen und Erfolge transparent darzustellen. Sinnvoll erscheint zum Beispiel ein „Schwarzes Brett Energie“ an einer zentralen Stelle in der Schule, das das E-Team regelmäßig aktualisiert.