Schulträger: Werden Sie aktiv!

Welche Anreizsysteme gibt es?

Prämiensysteme

Bei Prämiensystemen können Schulen einen Teil der eingesparten Energiekosten für schulische Zwecke oder für energiesparende oder zumindest ökologische Investitionen und Projekte in der Schule verwenden. Die Gewinnaufteilung differiert je nach Modell stark. Die Schulen erhalten in der Regel zwischen 25 und 50 Prozent der Kosteneinsparungen als Prämie. Bei einigen Modellen werden auch aktive Hausmeister finanziell beteiligt.

Eine besondere Variante ist das pädagogische Prämienmodell. Es wird nicht die absolute Höhe der Einsparung zur Prämienermittlung herangezogen, sondern die Projektaktivität in den Schulen. Für Maßnahmen und Aktionen in den Schulen werden in einem Fragebogen Punkte vergeben, die am Ende des Schuljahres mittels eines Schlüssels (relativ zu den Schülerzahlen einer Schule) in eine Prämienzahlung umgerechnet werden. Ergänzt wird der Fragebogen durch einen Projektbericht, den die Schule erstellt.

Budgetierung der Energiekosten

Bei der Budgetierung von Betriebskosten einschließlich der Energiekosten wird den Schulen ein festes jährliches Budget zugewiesen mit dem Anreiz, dass bis zu 100 Prozent der Einsparungen ins Folgejahr übertragen werden können und den Schulen aufgrund der gegenseitigen Deckungsfähigkeit der Sachausgaben der Betrag zur freien Verfügung steht. Hintergrund ist die Annahme, dass Schulen selbst am besten wissen, wie sie (Energie-)Kosten einsparen können. Langfristig soll durch die Deckelung der Energiekosten und durch eine eventuelle Budgetanpassung auch für den Schulträger eine Kosteneinsparung erzielt werden.

Energiesparwettbewerbe

Bei Energiesparwettbewerben, die einmalig oder regelmäßig zwischen den Schulen eines Schulträgers ausgetragen werden, steht neben materiellen Anreizen (Prämie, sonstige Preise) der Wettbewerbscharakter in Form eines Rankings im Vordergrund. Wettbewerbskriterien können zum Beispiel die erzielten Energieeinsparungen oder besondere Projekte und Aktionen sein. Auch Ideenwettbewerbe sind möglich. Wettbewerbsmodelle sind häufig sehr öffentlichkeitswirksam.

Internes Contracting und schuleigene Energieagenturen

Über ein internes Contracting können energiesparende, investive Maßnahmen aus einer Haushaltsstelle für Energiekosten vorfinanziert werden. Diese Investitionen refinanzieren sich aus den eingesparten Energiekosten. Dabei werden die Nutzer in der Regel jedoch nicht eingebunden. Eine Ausnahme bildet das interne Contracting über schuleigene Energieagenturen wie zum Beispiel an der Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim. Hier bringen Schülerinnen und Schülern über eine Schülerfirma Kapital und Ideen ein. Die Projektabwicklung erfolgt über einen Vertrag mit dem Schulträger analog zu einem externen Contractor. Dieses Modell ist jedoch sehr selten und erfordert extrem engagierte Lehrer.